Praia do Forte Bahia ist in vieler Hinsicht ein Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus. Die gelungene Symbiose von Naturerhaltung und nachhaltiger Entwicklung in Praia do Forte ist dem im August 2011 verstorbenen Visionär Klaus Peters zu verdanken. Der deutschstämmige Brasilianer kaufte 1972 die Kokosnussfarm Praia do Forte, einschliesslich 12 km schönstem Palmenstrand. Peters holte sich engagierte Biologen und Architekten in sein Entwicklungsteam und legte den Grundstein für ein neues Selbstverständnis innerhlab der lokalen Bevölkerung. Hierzu gehörte unter anderem die Gründung des heute international bekannten Projektes TAMAR zum Schutz bedrohter Meeresschildkröten und die Schaffung der Reserva Sapiranga, einem grossen Naturschutzgebiet wo Sekundärwald heranwächst, welcher der ursprünglichen Vegetation des Atlantischen Regenwaldes (Mata Atlantica) gleichen wird. Peters gründete auch die Garcia D’Avila Stiftung, die rigide Bauordnungen und Schutzziele in Praia do Forte durchsetzte. Besonders herauszuheben unter Peters Verdiensten ist die gelungene Integration der lokalen Bevölkerung in die Wertschöpfungskette, eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein symbiotisches Zusammenleben von Einheimischen und Touristen. Heute hat die Präfektur vieler der von Peters und seinem Team formulierten Schutzziele übernommen.

Zusätzlich gibt es in Praia do Forte viele Einzelaktivitäten wie etwa eine privat organisierte Trennung und das Einsammeln der Abfälle wie Papier, Plastik, Metalle – eine Initiative an der heute fast alle lokalen Hotels teilnehmen.

Ökolabel

Ökolabel haben viele Gesichter- Einzelinitiativen sind wertvolle Beiträge auf dem Weg in einen nachhaltigen Tourismus, sie gewährleisten jedoch noch keine ganzheitliche nachhaltige Entwicklung. Interessant ist sicher der Versuch des TÜV, die Reisebranche, eine besonders auf das Wohlwollen des Publikums angewiesene Branche, über die Schaffung eines Labels auf umweltgerechtes Handeln hin zu zertifizieren. Ein interessanter Ansatz, da eine Institution vom Range des TÜV ein international anerkanntes Label im Markt verankern könnte. Dies könnte die gegenwärtige Flut der Labels effektiv eindämmen und einen wesentlichen Schritt in Richtung eines nutzbringenden und international anerkannten Labels für Ökolabeltourismus bedeuten.

Dass ein Zertifizierungsprozess mit viel Aufwand verbunden, ist bekannt. Aber der Gewinn liegt nicht nur in der Erhaltung der Umwelt und im gesteigerten Image zu suchen, sondern auch in der beruflichen Absicherung aller Angestellten eines Hotels. Dies ist der Grund warum sich das Hotel Porto da Lua durch Qualitur, ein rein brasilianisches Gütelabel für den Tourismus Bereich, zertifizieren liess. Die Qualitur Zertifizierung orientiert sich an der Anforderung von ISO 9001. Allerdings werden dort die Umweltaspekte nicht explizit evaluiert.

CO2 Kompensation

Besonders verbreitet ist in Brasilien die Tendenz, den durch ein Hotel induzierten CO2 Ausstoß mittels Zertifikaten zu kompensieren. So kompensiert beispielsweise die Hotelkette Mariotte ihren induzierten CO2 Ausstoss durch Zertifikate der Fundação Amazonas Sustentável, einer von der Bradesco Bank ins Leben gerufenen Stifttung unter der Leitung von Virgilio Viana, dem ehemaligen Umweltminister des Bundesstaates Amazonas.

In Praia do Forte sondiert das Hotel Porto da Lua gemeinsam mit der FAS um die die Möglichleit der Einführung von FAS Zertifikaten.

Bereits heute existiert in Praia do Forte ein Aufforstungsprojekt, an dem sich Firmen wie die im Tourismusbereich tätige Centrotur beteiligen, für ihren Ausstoß zu kompensieren. Ebenso können Fluggäste aus Europa durch freiwillige Beiträge den durch ihre Reise verursachten Anteil an CO2 Ausstössen kompensieren. Die aus Brasilienreisen spezialisierte die schweizerische Reiseagentur Brasareisen aus der Scheiwz betreibt sogar ein eigenes Aufforstungsprojekt in Paraguay, um ihren Kunden Optionen zur CO2 Kompensation anzubieten.

Die Karbonkompensation gehört zu den einfachsten Wegen, für Umwelteinwirkungen zu kompensieren, garantiert aber noch keinen umfassenden Umweltschutz ist. Die Hotel- und Reisebranche steht erst am Anfang einer langen und interessanten Entwicklung, ihre negativen Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf die Umwelt zu minimieren oder zu kompensieren.
In unserem Hotel Porto da Lua in Praia do Forte haben wir bereits seit längerer Zeit Massnahmen ergriffen, um Umwelteinwirkungen zu minimieren:

  1. Energieeffiziente Wassererwärmung: Mittels einer Wärmepumpe erzeugen wir mit 1 kWh eingesetzter Energie rund 10kWh äquivalentes Warmwasser durch effektive Nutzung der frei verfügbaren Umweltwärme. Diese Technologie ist in Nordostbrasilien unseres Wissens nach zur Zeit noch einzigartig, obwohl sie gerade für den Hotelbereich äusserst interessant wäre.
  2. Getrennte Abfälle für Plastik, Papier, Batterien und Metalle
  3. Praktisch ausschliessliche Verwendung von frischen lokal angebauten
  4. Produkten für die Küche
  5. Sammeltransporte wo immer möglich
  6. Verwendung von lokalen Baumaterialien wie Bambus
  7. Die Kompensation von CO2 Ausstoss ist in Vorbereitung
  8. Backup der Notstrombeleuchtung mittels Solarenergie